Schloss Babenhausen
Schlossweg 1
64832 Babenhausen
Hochzeiten im Schloss – gestern und vielleicht morgen
Das nächste herausragende geschichtliche Ereignis für das Schloss war die Verehelichung von Philipp dem Älteren, Graf von Hanau, mit der jungen Anna von Lichtenberg aus dem Elsass im Jahre 1458, die die Dynastie der Grafen von Hanau-Lichtenberg begründete und die Grafschaft um bedeutende Landstriche im Unterelsass erweiterte. Auf dieser “Liaison” beruht heutzutage die Verschwisterung Babenhausens mit der Stadt Buchsweiler (Bouxwiller) im Elsass, das ebenfalls Residenzstadt der Grafen von Hanau-Lichtenberg war. Im Zuge dieser Heirat wurde die „große Halle“ geteilt und es entstand der weiße „Sommersaal”, kleiner und gemütlicher, mit höher gelegtem Fußboden, an dessen Wänden man in jüngerer Zeit längst vergessene, spätmittelalterliche Malereien mit Jagd- und Pflanzenmotiven freilegte. Hier wurde – mit einfachen Mitteln – ein Saal für gesellschaftlich-fröhliche Zusammenkünfte geschaffen und der Natur und der Jagd gewidmet. Der Ostflügel datiert von 1460, der Südflügel von 1578 und der Westflügel ist spätromantisch.
Wasser aus Schlierbach und bekannte “Schlager aus der Vergangenheit”
Das Wasser holten sich die Grafen mittels einer Wasserleitung aus Schlierbach, die im Brunnen mit der Hirschgruppe im Schlosshof endete.
Das Schloss lag lange in Händen der Grafendynastie von Hanau-Lichtenberg, die 1696 gefürstet wurde, aber kurz danach ausstarb (1736: “Lebt denn der alte Hanauer noch?” hieß das Spottlied, das vor nicht allzu langer Zeit mit wenig verändertem Text eine Renaissance erlebte).
Das Schloss unterlag in den folgenden Jahrhunderten einem wechselvollen Schicksal, als es unter anderem Garnison, Gefängnis, geheimes Forschungslabor im Dritten Reich, Altersheim und letzten Endes in Privatbesitz war. Aktuell wird es zu einem Luxushotel umgebaut, dessen Eröffnung in den kommenden Jahren erwartet wird.